Im April 2019 beantragte die Bischöfliche Stiftung Haus Hall bei der Stadt Gescher als Untere Denkmalbehörde die Genehmigung für die Restaurierung und Konservierung von zwei Nepomuk Skulpturen sowie die Bezuschussung der Kosten aus Denkmalschutzmitteln.
Bei der Nepomuk Skulptur an der Brücke Haller Weg handelt es sich um eine lebensgroße Skulptur des Hl. Johann Nepomuk, die auf einem niedrigen Sockel steht. Er gilt als Brückenheiliger. Die Entstehungszeit ist nicht genau zu bestimmen. Das gesamte Objekt ist aus verschiedenen Steinen gefertigt: der Sockel besteht aus Baumberger Kalksandstein, die Skulptur aus vermutlich Udelfanger oder Wrexener Sandstein. Das Denkmal steht in einer Bepflanzung aus Rhododendron.
Die Nepomukskulptur ist ca. 1,60 m hoch und in klassischer Pose dargestellt. Ein filigran ausgearbeitetes Gewand mit großem Detailreichtum in der Ausarbeitung schmückt die Figur. Er trägt ein Kreuz ohne Korpus und einen Palmzweig in den Händen.
Bei den Schäden handelte es sich um Fehlstellen und desolate Altersergänzungen. Alte Ergänzungen hatten sich gelockert und waren farblich ausgewaschen. Kleine Fehlstellen waren vorhanden, insbesondere der Hut und die Finger waren betroffen. Zudem gab es Verwitterungserscheinungen. Es war eine dichte Besiedlung mit Algen, Moosen und Flechten festzustellen.
Das Ziel der Erhaltungsmaßnahme war die Konservierung und Restaurierung des Denkmals. Der Erhalt der originalen Substanz stand im Vordergrund.
Im Bereich des Schwanenteichs von Haus Hall steht eine weitere lebensgroße Skulptur des Hl. Johann Nepomuk auf einem Sockel, die gegen 1770 entstanden sein wird. Das gesamte Objekt ist aus Billerbecker Kalksandstein gefertigt. Sie wird seitlich eingefasst von Buchsbaumhecken. Auf der rechten Sockelseite ist ein Doppelwappen der Familie Ketelack Von Dickhus eingearbeitet.
Diese Nepomuk Skulptur ist ca. 1,70 m hoch und ebenfalls in klassischer Pose dargestellt. Auch sie trägt ein filigran ausgearbeitetes Gewand mit zahlreichen Faltenwürfen. Sie trägt ein Kreuz mit Korpus und einen Palmenzweig in den Händen. Unter der Figur ist der Name des Heiligen auf der Vorderseite eingearbeitet.
Dieses Denkmal wies zahlreiche Schäden wie Absandungen, Schuppen- und Schalenbildung, Hohlstellen und Rissebildungen auf, was klassische Schadensphänomene des Baumberger Kalksandsteins sind.
Die Ziele der Konservierung und Restaurierung sind identisch mit denen der ersten Nepomuk Skulptur.
Als dritte Restaurierungsmaßnahme stand die Restaurierung des Bildstockes an der Armlandstraße aus dem Jahr 1753 an. Die Arbeit wird dem Bildhauer Johann Adolf Sasse zugeschrieben, der in Coesfeld tätig war.
Der denkmalgeschützte Bildstock ist aus Baumberger Kalksandstein gearbeitet. Er besteht aus einem Sockel, dem Relief mit Seitenwangen und einer Giebelabdeckung. Inschriften und Reliefdarstellungen schmücken den Bildstock. Ein Metallkreuz befindet sich auf dem Bildstock.
Das Relief zeigt den Hl. Nepomuk. Im Hintergrund ist eine Szene aus dem Leben des Nepomuk zu sehen. Auf den Außenseiten der Seitenwangen sind Inschriften zu sehen, links das Datum einer Renovierung. Über dem Relief befindet sich ein halbrunder Abschluss mit einem Schriftmedaillon und zwei Engeln.
Die Schäden waren überwiegend auf die strukturelle Verwitterung des Steines zurückzuführen. Es waren Risse, Hohlstellen und Ausbrüche erkennbar.
Das Ziel der Erhaltungsmaßnahme war die Konservierung und Restaurierung des Bildstocks mit all seinen Teilen.